Die Jodler sind Exoten – auch nach 75 Jahren
Vor 75 Jahren wurde der Verein gegründet.
Sechs Leute aus Köniz sassen am 7.März 1934 an einem Tisch im Restaurant Südbahnhof Bümpliz. Dazu gesellten sich noch drei Bümplizer, und schnell wurde klar, dass man künftig gemeinsam singen wollte. Ein Jodlerklub war geboren und erhielt den Namen «Könizbärg». Damit war der Hügelzug zwischen den beiden Orten gemeint. Der musste für die Proben jeweils von einer Hälfte der Sänger überwunden werden. Ob sie auf dem Weg gejodelt haben, ist nicht bekannt, dass die meisten miteinander verwandt waren, schon. «Auch heute sind noch verschiedene Nachkommen aus den Familien Pulver und Kormann Mitglieder des Jodlerklubs», sagt Kurt Pulver, der Sekretär des Klubs. Junge Jodler sind selten 22 aktive Sänger zählt das Jodlerchörli heute. Mit dabei sind auch 3 Frauen. «Mit Renate Burkhalter hat der Klub eine kompetente Dirigentin gefunden», sagt Pulver. Das wäre für die Gründungsmitglieder wohl nicht vorstellbar gewesen. Für Pulver ist jedoch klar, dass Frauenstimmen die Jodlervorträge bereichern. Burkhalter sei nicht nur eine versierte Chorleiterin, sondern auch eine gute Jodlerin. Weniger rosig sieht es mit der Nachwuchsförderung aus. Das jüngste Mitglied ist über dreissig Jahre alt, und das Durchschnittsalter liegt zwischen 55 und 60 Jahren. Zu jodeln habe in den ländlichen Gegenden eher noch Tradition als in Agglomerationsgemeinden, stellt Pulver fest. In der Festbroschüre äussert sich auch Alfred Rolli, der Präsident des Jodlerklubs Könizbärg, zum Thema Nachwuchs. Nach seiner Wahrnehmung haben viele junge Leute in den letzten Jahren die Volksmusik neu entdeckt. Sie sei etwas Beständiges und gebe ein Gegengewicht zum verschleissenden Berufsleben. In Stadtnähe würden Jodler aber oft als Exoten betrachtet. Fest mit Gleichgesinnten Nicht als Exoten werden sich die Mitglieder des Jodlerklubs Könizbärg dieses Wochenende fühlen. Am Samstag singen sie mit Freunden aus dem Appenzell, dem Diemtigtal und weiteren Gruppen um die Wette. Am Sonntag wird es mit Gruppen aus der Region weitergehen, und eine Delegation des Gemeinderates sowie Gemeindepräsident Luc Mentha werden Grussworte an die Feiernden richten. «Zämestah», «zfriede sy» und «danke säge» werden an diesem Anlass nicht nur die Titel von Liedern, sondern auch das Motto des Tages sein. Ursula GrütterDer zweitägige Anlass findet in Gasel auf dem Areal der Firma Käser im Bodenacker statt. •www.jk-koenizbaerg.ch >
Der Jodlerklub Könizbärg heute
In der Zwischenzeit ist viel geschehen. Zwei treue Sänger sind plötzlich verstorben, andere haben sich anderweitig orien-tiert, mussten aus gesundheitlichen Gründen kürzertreten, oder sind aus unserer Region weggezogen.
Auch verlässt Ende November 2019 Dirigentin Renate Burkhalter nach 12 Jahren den Klub. So hat in unseren Reihen in rela-tiv kurzer Zeit ein immenser Wechsel stattgefunden.
Man darf schon sagen, dass wir Ende November 2019 nach kurzer Suche riesiges Glück erfahren und in Susanne Wassmer unsere neue Dirigentin finden durften.
Wir konnten sie, nach ihrer Dirgenten-Ausbildung beim Jodlerdoppelquartett Pontonierfahrverein Worblaufen, für uns ge-winnen. Susanne brachte viel frischen Wind in den Klub und gestaltete die Proben locker und fröhlich - das Proben mit ihr machte grosse Freude.
Dann kam Corona. Das Proben wurde verboten. Schlimmer hätte es, vor allem für Susanne nicht kommen können. Einer ihrer Ferienaufenthalte in Italien war's, der sie die Liebe ihres Lebens finden liess. Und so entführte dann Andy seine Susanne über die Grenze nach Österreich.
Ein purer Glücksfall war es - eine kurze Anfrage, schon haben wir wieder eine Dirigentin.
Theres Aeberhard-Häusler leitet nun die "Könizbärgler" und bringt uns weiter voran.
Natürlich sind wir "Könizbärgler" nach wie vor auf der Suche nach neuen Sängern und Sängerinnen, um unsere Reihen zu festigen.
... ein nicht mehr aktuelles Bild